Am 20. September 2018 kommen in Paris die Wirtschaftsminister der G20-Staaten zusammen, um über die erzielten Fortschritte beim Abbau der internationalen Stahlüberkapazitäten zu beraten. Grundlage für die Gespräche ist ein neuer Zwischenbericht des Globalen Stahlforums zu Stahl-Überkapazitäten der G20.
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, rechnet nicht damit, dass in Paris spürbare Fortschritte erzielt werden: „Im vergangenen Jahr wurde im Globalen Forum unter deutscher Führung viel Gutes auf den Weg gebracht, insbesondere die Verabschiedung von Kernprinzipien und Handlungsempfehlungen, auf die die Regierungen sich verpflichtet haben. Diese Vereinbarungen müssen jetzt den Praxistest bestehen. Konkret geht es darum, dass marktwirtschaftliche Anpassungsprozesse gestärkt und Subventionen, die den internationalen Wettbewerb verzerren, identifiziert und ein konkreter Zeitplan für ihre Beseitigung festgelegt wird.“
Ein Stillstand bei den Stahl-Verhandlungen in der G20 sei angesichts der weiter schwelenden globalen Strukturkrise nicht verantwortbar. „Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen. China steht hier weiterhin in einer besonderen Verantwortung“, so Kerkhoff weiter.
Im vergangenen Jahr hatten die G20-Regierungschefs sich verpflichtet, konkrete Schritte zur Lösung der globalen Strukturkrise auf den Weg zu bringen. So sollten insbesondere, wie auf dem Ministertreffen am 30. November 2017 in Berlin vereinbart worden war, Subventionen und andere Formen staatlicher Unterstützung, die den Wettbewerb auf den Stahlmärkten verzerren, beseitigt werden. Der OECD zufolge belaufen sich die überschüssigen Stahlkapazitäten in der Welt gegenwärtig auf rund 500 Millionen Tonnen.
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